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Auf dem Klettersteig

Aller guten Dinge sind drei – das war scheinbar das Motto, als ich innerhalb von einem Monat zum dritten Mal auf dem Weg nach Flims war. Beim letzten Mal, auf meiner Wanderung von Flims nach Bargis, bin ich am Wegweiser zum Pinut, dem ältesten Klettersteig der Schweiz, vorbeigekommen.
Der ist direkt auf meiner Bucketlist gelandet und ich habe einer Freundin davon erzählt. Ein Wochenende später sassen wir im Zug Richtung Flims.

In Flims angekommen, trinken wir erst noch einen Kaffee und eine heisse Schokolade. Dann holen wir die Ausrüstung für den Klettersteig ab und nehmen den Bus nach Fidaz. Nach einem kurzen Aufstieg sind wir auch schon direkt am Wanderwegweiser, der mich das Wochenende davor auf den Klettersteig gebracht hat. Von hier aus ist es nicht mehr weit und wir sind am Einstieg angekommen. Wir legen die Ausrüstung an – hier gibt es sogar ganz komfortabel zwei Bänke, die dabei helfen – und hängen unsere Karabiner in die erste Sicherung ein.

Der Pinut ist ein leichter Klettersteig, der hauptsächlich über Leitern und teilweise über Felsen führt. Leiter für Leiter arbeiten wir uns nach oben, bis wir über einen langen Steg in einer kleinen Höhle ankommen. Von hier führt wiederrum eine kleine Leiter durch den Felsen hindurch und über weitere Leitern und Felsenstücke kommen wir zum ersten von drei Ausstiegen. Der Klettersteig verläuft nicht durchgängig bis zur Alp Flimserstein, sondern wird zweimal von einem Waldstück unterbrochen.

Wir hängen uns also wieder aus der Sicherung aus, laufen durch den Wald und überqueren mit Hilfe einer Hängebrücke einen kleinen Fluss. Dann sind wir beim nächsten Abschnitt angekommen.

Einstieg vom Klettersteig Pinut
Einstieg zum Pinut
Aussicht vom Pinut
Klettersteig Pinut
Aussicht vom Klettersteig Pinut

Am Einstieg machen wir nochmal kurz eine Pause, dann hängen wir uns wieder in die Sicherung ein und steigen weiter nach oben. Im Gegensatz zum ersten Abschnitt, ist der Abgrund nicht ganz so tief und es macht Spass, über die Leitern und Felsabschnitte zu klettern. Bald sind wir am zweiten Ausstieg angekommen und machen uns durch den Wald auf zum nächsten Stück. Auch hier gibt es nochmal eine kleine Pause, damit sich meine (von der letzten Wanderung noch beanspruchten) Waden vor dem nächsten Klettersteigabschnitt erholen können. Die Verbindungsstücke durch den Wald führen nämlich steil bergauf.
Auch die Leitern und Felsstücke auf dem letzten Abschnitt sind einfach zu bewältigen und bald sind wir oben angekommen.

Weg zum nächsten Einstieg
Leiter auf dem Klettersteig
Blick auf den Flimserstein
Auf dem Klettersteig
Auf dem Klettersteig

Nachdem wir uns ins Gipfelbuch eingetragen und Gipfelfotos gemacht haben, wandern wir noch ein kurzes Stück. Dann sind wir auf der Alp Flimserstein angekommen. Obwohl die Älpler schon seit dem Wochenende zuvor wieder im Tal sind, finden wir im Selbstversorgerkühlschrank noch zwei Panachés und geniessen sie zusammen mit unserem Proviant mit Blick auf die Graubündener Natur.

Wanderwegweiser
Gipfelfoto
Gipfelpanache
Weg zur Alp Flimserstein
Gipfelpanache

Dann machen wir uns an den Abstieg. Über die verlassenen Kuhweiden geht es bis zur Scala Mola, einem 1645 in den Fels geschlagenem Weg. Am Wochenende zuvor habe ich hier die Kühe hinunterlaufen sehen. Jetzt wo ich selber auf dem Weg stehe, frage ich mich an manchen Stellen, wie sie das geschafft haben. Der Weg ist zwar meist ausreichend breit, aber durch Steine und Stufen sehr uneben. Für einen Menschen ist er gut zu laufen, als Kuh erfordert er aber vermutlich einiges an Konzentration 😉

Blick von der Alp Flimserstein
Haus auf dem Weg von der Alp nach Bargis
Scala Mola
Abstieg über die Scala Mola

Im Hochtal Bargis angekommen, gönnen wir uns im Berghaus noch jeder eine reichliche Portion Spätzle, dann geht es mit dem Bus zurück ins Tal und nach Zürich.

Fazit: Der Klettersteig Pinut ist ein sehr schöner und einfacher Klettersteig. Der Steig fordert ausser Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und einer guten Kondition keine grossen Fähigkeiten. Er ist ausreichend gesichert und auch für Anfänger gut zu bewältigen. Das erste Stück am Anfang ist (wie bei manchen anderen Klettersteigen) das, was ich am schwierigsten fande. Hier also nicht entmutigen lassen. Wer möchte, kann sich einen Bergführer nehmen.
Vom Klettersteig aus und auch auf dem Gipfel hat man eine wunderbare Aussicht und über die Versorgungsbox auf der Alp Flimserstein haben wir uns sehr gefreut. Auch der Abstieg über die Scala Mola ist gut zu laufen und bietet wiederrum einen tollen Blick in die Hochebene Bargis.

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