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Nachdem die letzten Etappen auf dem Schwyzer Höhenweg eher steil bergauf und bergab geführt haben, bietet mir die vierte Etappe ein bisschen Abwechslung mit „nur“ 740 Höhenmetern Aufstieg. Diesmal geht es auf den Sattel – den Berg, auf dem ich als kleines Kind Skifahren gelernt habe und wo ich auch jetzt noch gerne Snowboarden gehen – und von dort bis nach Brunni.

Die Anreise für die vierte Etappe ist etwas turbulenter. Nach Verspätungen und Anschlüssen, die erst nicht und dann doch erreicht werden können, steige ich an der Gondelstation Sattel aus dem Bus. Hier habe ich die dritte Etappe des Schwyzer Höhenweg beendet und werde jetzt die vierte beginnen.  

Ich nehme aber nicht den einfachen Weg mit der Gondel auf den Sattel, sondern steige bei Sonnenschein über Asphalt und Wiesen zu Fuss auf.
Vor dem ersten Anstieg habe ich noch eine kleine Schonfrist. Noch führt der Weg an der Strasse entlang, bevor er dann nach rechts abbiegt und ich mich auf einem asphaltierten Weg befinde. Nach einem leichten Anstieg wird der dann zu einem Wald- und Wiesenweg.

Bald darauf treffe ich auf eine Alpaka- und eine Walliser Schwarzhalsziegenherde. Die Ziegen erinnern mich an meine Zeit in Saas-Fee, denn sie kommen aus dem Kanton, in dem ich 2 Jahre gewohnt und gearbeitet habe.
An den Herden vorbei laufe ich weiter über die Wiese bergauf, bis ich in die (Ferien-)Wohnsiedlung auf dem Sattel komme. Von hier ist es nicht weit bis zur Bergstation der Gondelbahn. Im Sommer gibt es hier ein Unterhaltungsprogramm für Kinder mit Hüpfburgen und Rodelbahn, in dem auch ich als Kind schon meinen Spass hatte. Deshalb ist die Umgebung hier viel belebter als der Weg, auf dem ich bis jetzt unterwegs war.

Herbststimmung auf dem Sattel
Herbststimmung auf dem Sattel
Alpakaherde auf dem Sattel

Ich lasse die Attraktionen aber links liegen und wandere direkt weiter.
Das nächste Stück bin ich auf dem Engelstock Rundweg unterwegs, der vor allem bei Familien und Rentnern sehr beliebt ist. Da für mich der flache Weg nach all den Anstiegen in letzter Zeit einfach ist, überhole ich einige Wanderer, bevor ich auf einem Baumstumpf eine Pause einlege.
Von hier aus sehe ich auf die Rigi und den Wildspitz. Dort erkenne ich die Etappen, die ich bis jetzt schon gelaufen bin. Nur die erste Etappe versteckt sich auf der Rückseite der Rigi.

Dann geht es wieder weiter und schon bald sehe ich den Mythen, der schon auf den letzten Etappen immer aus der Ferne zu sehen war. Später werde ich ihn ganz nah umrunden.
Bevor ich in Haggenegg ankomme, muss ich erst noch eine Kuhweide queren. Auf der grasen friedlich Hornkühe und ein Bulle, die ich – sicher von der anderen Seite vom Zaun aus – eine Weile beobachte. Bis jetzt sind mir Hornkühe in der Schweiz selten begegnet, den meisten Kühen werden die Hörner als Kalb abgenommen.

Blick auf den Mythen
Wanderweg auf dem Schwyzer Höhenweg
Blick auf den Mythen

Haggenegg ist das eigentliche Ziel der vierten Etappe vom Schwyzer Höhenweg, von dort gibt es jedoch keine ÖV-Verbindung ins Tal. Deshalb geht es für mich erstmal auf dem Anfang der fünften Etappe weiter.
Der Weg führt mich bis an den Fuss vom Mythen.
Dort laufe ich zuerst ein Stück durch den Wald und lande dann auf einer wunderschönen Lichtung. Auf der Wiese um mich herum liegen Steine vom kleinen Mhyten. Die Bäume, die die Lichtung umgeben, verfärben sich in genialen Herbstfarben. Nach einem weiteren kurzen Stück durch den Wald kann ich zum ersten Mal die Seilbahn nach Brunni sehen.

Bevor ich dort ankomme, muss ich aber erst noch den grossen Mythen umrunden. Nachdem ich von der Natur gerade schon begeistert war, stehe ich jetzt am Fuss vom grossen Mythen – und bin erstmal sprachlos. Die imposante Bergwand in Kombination mit den Herbstfarben um mich herum ist einfach beeindruckend und ich kann mich gar nicht daran sattsehen.
Dann kann ich mich von dem Blick doch losreisen und mache mich auf den Weg zur Seilbahn. Dabei begegne ich neben anderen Wanderern auch Kletterern und Mountainbikern, dann bin ich an der Bahn angekommen.

Lichtung auf dem Schwyzer Höhenweg
Lichtung auf dem Schwyzer Höhenweg
Wanderweg am Mythen
Wanderweg am Mythen
Wanderweg am Mythen
Herbststimmung am Mythen
Wanderweg am Mythen

Hier zeigt der Wegweiser nur noch 35 Minuten bis nach Brunni an. Dadurch motiviert entscheide ich mich statt die Bahn zu nehmen ins Tal abzusteigen. Obwohl ich sonst normalerweise jede Chance nutze, einen Abstieg zu vermeiden, kann ich hier auf dem Abstieg die schöne Natur noch ein bisschen länger geniessen.
Der Abstieg geht dann wirklich schnell, ist leicht zu laufen und schnell bin ich in Brunni angekommen.

Dort habe ich Glück und muss nur 10 Minuten auf den nächsten Bus warten. Nachdem ich den Bus beim letzten Mal um eine Minute bzw. eine Schrankenschliessung verpasst habe, freue ich mich diesmal darüber umso mehr.

Wanderweg am Mythen
Blick auf Brunni
Blick auf den kleinen Mythen
Weg zur Seilbahn nach Brunni

Fazit: Der Anfang und vor allem das Ende der vierten Etappe des Schwyzer Höhenweg bieten tolle Blicke und wunderbare Natur. Zwischendrin war mir der Weg teilweise etwas zu voll und ich wäre lieber mehr in der Natur als auf Strassen oder in der Nähe von Strassen gewandert. Die Gegend um den Mythen entschädigt aber dafür und ich möchte auf jeden Fall nochmal wiederkommen und dort weitere Wege erkunden.

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