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Pause auf dem Weg auf die Rigi

In der Schweiz gibt es viele Höhenwege und einige davon befinden sich in meiner Gegend. Da mir die Vorstellung gefällt, nicht nur für einen Tag auf einem Weg unterwegs zu sein sondern ein weiteres Stück zu erwandern, habe ich mich dazu entschieden, den Schwyzer Höhenweg in Angriff zu nehmen. Da ich nicht den gesamten Weg an einem Stück laufen kann, verbringe ich die nächste Zeit darin, an den Wochenenden auf dem Höhenweg da zu starten, wo ich zuvor aufgehört habe.

  • Der Schwyzer Höhenweg führt über 5 Etappen und 62 Kilometern von Küssnacht bis nach Einsiedeln.
  • Die Etappen starten und enden jeweils in Küssnacht, Rigi Staffel, Goldau, Sattel, Haggenegg und Einsiedeln.
  • Auf dem gesamten Höhenweg müssen 4200 Höhenmeter bergauf und 3800 Höhenmeter bergab überwunden werden.

Die erste Etappe startet in Küssnacht, von wo ich 1200 Höhenmeter bis nach Rigi Staffel überwinden werden. Vom Bahnhof Küssnacht folge ich dem Wegweiser mit der Nummer 63, der mich ab jetzt eine Weile begleiten wird. Bevor es durch eine belebte Gasse Richtung Rigi geht, laufe ich erstmal ein Stück am Seeufer entlang.

Wegweiser am Vierwaldstättersee. Die Nummer 63 wird mich ab jetzt eine Weile begleiten.

Schon bald lasse ich die Menschen im Ort hinter mir und laufe Richtung Rigi. Beim ersten Anstieg überlege ich, ob ich die Wanderstöcke schon aus dem Rucksack holen soll, diesmal bleiben sie aber noch verstaut. Bis ich auf Rigi Staffel angekommen bin, werden sie mir jedoch gute Dienste geleistet haben. Der heutige Weg besteht nur aus Aufstieg und einige Höhenmeter liegen vor mir, bevor ich mein Ziel erreiche. Das 13% Steigung-Strassenschild gibt mir einen Vorahnung darauf, was noch vor mir liegt, statt der Strasse zu folgen, biege ich aber auf einen kleinen Weg ab.

Nach einer Weile wird der Asphaltweg, auf dem ich mich befinde, erst zu einem Feldweg und dann zu einer Wiese. Die Freude über den angenehmen Untergrund währt aber nur kurz und ich finde mich auf Asphalt wieder. Dabei führt der Weg am Seilpark Rigi vorbei. Den kenne ich noch von früher, als Kind hatte ich hier beim Klettern in den Bäumen viel Spass.

Blick auf den Vierwaldstättersee
Wanderweg auf der Rigi

Bevor sich meine Beine auf einem kurzen, flachen Stück erholen können, muss ich erst noch ein besonders steiles Stück bezwingen. Dabei kann ich die Seilparkbesucher hören, die über mir durch die Baumkronen klettern. Obwohl ich noch gar nicht so lange unterwegs bin, kann ich durch den Blick ins Tal sehen, wie weit – und hoch – ich schon gekommen bin.

Von Kuhaugen und -glocken begleitet, wandere ich weiter bergauf. Nach 4 Kilometern entscheide ich mich für eine Pause und setze mich ins Gras. Während ich mein mitgebrachtes Schokobrot verputze, geniesse ich die Aussicht auf den Vierwaldstättersee.

Pause auf dem Weg auf die Rigi
Wanderweg auf der Rigi mit Blick auf den Zugersee

Frisch gestärkt führt mich der Wanderweg in einen Wald, der Schatten sorgt für eine wilkommene Abwechslung. Treppenstufen erleichtern mir den Aufstieg und Kehre für Kehre arbeite ich mich den Berg hinauf.

Als ich den Wald verlasse, bin ich auf der Seebodenalp angekommen. Hier ist es mir jedoch zu voll (die Seebodenalp kann mit dem Auto erreicht werden, das wird gerne und viel genutzt) und ich laufe direkt weiter, den Blick Richtung Berg gerichtet. Immer wieder drehe ich mich aber um, um die Aussicht zu geniessen. Das Wetter meint es heute gut mit mir, umso weiter ich nach oben komme, umso weiter kann ich sehen.

Nach einem etwas flacheren Stück über eine Wiese lande ich bald wieder im Wald. Hier erblicke ich durch die Bäume immer wieder den Vierwaldstätter- oder den Zugersee, die erstaunlicherweise zwei komplett unterschiedliche Blautöne haben.
An einer Aussichtsplattform angekommen, mache ich die zweite Pause des Tages, geniesse den Rest von meinem Proviant und lasse meinen Blick über das Tal schweifen. Ich kann sogar mein Dorf sehen. Um mein Haus zu erkennen, bin ich dann aber doch zu weit weg.

Blick von der Rigi auf den Vierwaldstättersee
Blick von der Rigi auf den Zugersee
Blick von der Rigi auf den Vierwaldstättersee

Von der Aussichtsplattform aus ist es eigentlich gar nicht mehr so weit bis Rigi Staffel. Das weiss ich aber noch nicht und nach 3 Stunden fast ausschliesslich bergauf wandern, sinkt so langsam meine Motivation mit jedem Höhenmeter, den ich überwinde. Ich beisse aber die Zähne zusammen und arbeite mich weiter nach oben.

Auf einmal werde ich überrascht und stehe nach einer weiteren Kehre plötzlich auf dem Bahnsteig von Rigi Staffel. Die Sicht aufs Tal kann ich jedoch nur kurz geniessen, denn von oben kommt die Rigi Dampfbahn. Da die nur an 7 Tagen im Jahr fährt, lasse ich mir die Chance nicht entgehen und fahre mit der fast 150 Jahre alten Bahn nach Vitznau. Auf dem Weg nach unten wird mir erst bewusst, wie weit – und hoch – ich heute in kurzer Zeit gekommen bin.

In Vitznau angekommen schliesse ich die Wanderung mit einer Schifffahrt nach Luzern ab. Das Schiff ist immer mein liebstes Verkehrsmittel und ich geniesse, wie mir der Fahrtwind um die Nase weht.

Bahnstation Rigi Staffel
Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee
Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee

Fazit: Ein steiler Start für den Schwyzer Höhenweg, bei dem ich mich sehr über meine Wanderstöcke und meine, durch vorherige Wanderungen schon gut trainierte, Beinmuskulatur gefreut habe.
Der Weg ist sehr abwechslungsreich, von Asphalt zu Schotter- und Waldwegen, von Wiesen zu Wäldern ist alles dabei.
Als Anfang vom Höhenweg hat der Weg Spass gemacht, für die nächste Etappe des Höhenweges freue ich mich aber, die heutigen Höhenmeter mit der Bahn zurücklegen zu können.

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