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Wanderweg im Wald auf der Rigi

Da mir die Vorstellung gefällt, für längere Zeit auf einem Weg unterwegs zu sein, habe ich beschlossen, den Schwyzer Höhenweg entlang zu wandern. Nachdem es in der ersten Etappe von Küssnacht auf die Rigi ging, geht es für mich diesmal von Rigi Staffel nach Goldau.

Nachdem ich beim letzten Mal stetig bergauf gewandert bin, freue ich mich heute, die Bahn nehmen zu können. War ich beim letzten Mal noch bei strahlendem Sonnenschein und mit weitem Ausblick unterwegs, geht es diesmal im Nebel den Berg hinauf und die Regenausrüstung im Rucksack werde ich noch brauchen.

Auf Rigi Staffel angekommen, mache ich mich und meine Ausrüstung regenfest und laufe in den Nebel Richtung Goldau los. Der Anfang wandere ich die Schienen entlang, aber schon bald biegt der Weg nach links ab. Begleitet werde ich dabei von Kuhgebimmel, bald kann ich auch die dazugehörigen Kühe sehen. Ansonsten bin ich ganz alleine, bei dem Wetter sind die Touristen, bei denen die Rigi als Ausflugsziel sehr beliebt ist, wohl im Tal geblieben.

Durch das nasse Gras geht es für mich bis zu einer Kuhweide. Um dem Weg zu folgen, müsste ich eigentlich die Weide queren. Aber schon als ich mich dem Tor nähere, werde ich von einer Dreiergruppe Kühe skeptisch beäugt. Als ich die Weide betrete, kommen sie auf mich zu und ich kann nicht einschätzen, ob sie nur neugierig sind oder ob sie mich nicht passieren lassen wollen. Also ziehe ich mich erstmal hinter den Zaun zurück und analysiere die Situation.

Beim zweiten Versuch habe ich schon weniger das Gefühl, dass die Kühe nur neugierig sind und fühle mich eher bedroht. Da ich in der Jungtierzeit unterwegs bin und Kuhmütter zu der Zeit ihre Kälber teilweise auch mit aggressivem Verhalten schützen, drehe ich lieber wieder um und suche einen Weg, um die Weide zu umrunden. Da ich keinen finden kann, beschliesse ich, mich auf den Weg zurück zur Bahnstation zu machen. Von dort kann ich eine Station nach unten fahren und von da aus weiterlaufen. Da die nächste Station kurz hinter der Kuhweide liegt, verpasse ich dabei nicht mal viel vom Weg. Ein kurzes Gespräch mit dem Schaffner bestätigt mir, dass ich richtig gehandelt habe, auch er wäre umgedreht. Ganz nach dem Motto: „Better safe than sorry“.

Als ich eine Station später wieder aus der Bahn aussteige hat es zumindest aufgehört zu regnen und auch der Nebel lichtet sich so langsam. Meine Hose fängt an zu trocknen, das Wasser in meinen Schuhen wird mich aber bis zum Ende begleiten.
Durch den Wald und über Wiesen geht es für mich weiter. Meine gerade erst getrocknete Hose sammelt das Regenwasser aus den Pflanzen am Boden auf und gedanklich schreibe ich eine Regenhose oder eine wasserdichte Wanderhose auf meine Einkaufsliste. 😉

Bahnstation Rigi Staffel
Wanderweg auf der Rigi
Kühe auf der Rigi
Wiese auf der Rigi

Es dauert nicht lange, bis ich wieder zu einer Kuhwiese komme. Diesmal werde ich aber nur neugierig beäugt und kann problemlos passieren.
Kurz darauf komme ich zu einem Wasserfall. Durch den Regen am Morgen ist der Bach gut gefüllt und ich kann dem lauten Wasserrauschen zuhören.

Weiter geht es für mich – Überraschung – wieder über eine Kuhweide. Allerdings brauche ich hier einen Moment, um zu sehen wo der Weg weiterführt. Während ich die Spur auf dem Boden suche, beäugen mich die Kühe neugierig, lassen mich aber ungestört passieren.

Nachdem ich den richtigen Ausgang der Kuhweide gefunden habe, lasse ich Wald und Wiese erstmal eine Weile hinter mir. Auf dem Asphalt kann ich schnell ein paar Meter gut machen und komme in Rigi Klösterli an. Dabei trocknet auch meine Hose wieder und bald merke ich schon nicht mehr, dass sie kurz zuvor noch patschnass war.

Von Rigi Klösterli aus geht es über eine Schotterstrasse am Bach entlang, wo ich auch bald die letzte Kuhherde der Wanderung treffe. Obwohl die Kühe eine ganze Weide zur Verfügung haben, steht die gesamte Gruppe auf meinem Weg. Wer möchte schon auf einer nassen Wiese stehen, wenn die Strasse nebenan trockene Hufe verspricht 😉
Auch ich möchte keine nassen Füsse und bevorzuge deshalb die Strasse. Das bedeutet allerdings, dass ich mir einen Weg durch die Herde bahnen muss. Einige der Kühe gehen dabei schnell auf die Seite, andere muss ich schon fast aus dem Weg schieben. Irgendwann hat mir aber auch die letzte Kuh den Weg freigemacht und ich setze meine Wanderung fort.

Bevor der Weg wieder im Wald weitergeht, kann ich nochmal den Panoramablick geniessen und sehe zum ersten Mal Goldau, das Ziel meiner Wanderung. Auf dem weiteren Weg lichtet sich der Wald immer wieder und auch der Nebel hat sich inzwischen verzogen. Dadurch kann ich sehen, wie weit ich schon gekommen bin.
In Serpentinen laufe ich stetig bergab. Während ich im ersten Teil der Wanderung noch von Kuhgebimmel begleitet wurde, höre ich jetzt an jeder Ecke Wasserfälle und kann auch den einen oder anderen neben dem Weg entdecken.

Bald verlasse ich den Wald und folge dem letzten Stück über eine flache Asphaltstrasse – eine angenehme Abwechslung für meine Beine und Füsse.
Kurz vor Goldau mache ich noch eine Pause, ruhe mich ein bisschen aus und geniesse den Blick auf den Mythen.

Auf den letzten paar Metern laufe ich durch Goldau, bevor ich den Bahnhof erreiche und mich ein Zug wieder nach Zürich bringt.

Kuhherde auf der Rigi
Wanderweg auf der Rigi
Wanderweg im Wald auf der Rigi
Asphaltstrasse Richtung Goldau
Blick ins Tal

Fazit: Durch das schlechte Wetter hatte ich den Wanderweg grösstenteils für mich. Nach ein bisschen Regen am Anfang wurde es aber besser und am Ende hatte ich sogar noch gute Sicht bis ins Tal.
Da ich lieber bergauf statt bergab laufe und kein Fan davon bin, Kuhweiden zu überqueren, wird die zweite Etappe vom Schyzer Höhenweg nicht mein Favorit. Bis jetzt habe ich aber noch nie eine Wanderung bereut und auch dieser Etappe kann ich Positives abgewinnen.

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Pinterest Grafik Schwyzer Höhenweg

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